Der Bodensee liegt im Norden. An einem steilen, vom Ufer etwas zurückgesetzten Hang wurde ein neues Zuhause für eine junge Familie geplant. Das Grundstück ist von älteren Gebäuden im zurückhaltenden Landhausstil gerahmt. Zwischen ihnen streckt sich nun ein weit auskragender, dynamisch geschnittener Quader über einem quer gelagerten Sockel in Richtung See. Wie zu den Zeiten der großen Freiheiten in den 1950er- und 1960er-Jahren, als sich hoffnungsfroher Zukunftsglaube noch ungetrübt in dynamischen und raumgreifenden Kompositionen ausdrücken durfte, feiert auch dieses Haus die landschaftlich privilegierte Lage und dient einerseits als Werkzeug, um sich den exponierten Ort anzueignen, den es andererseits selbst erschafft. Je länger man das Haus wirken lässt, desto deutlicher wird, wie selbstverständlich es dem Grundstück gerecht wird, wie es dessen Qualitäten weckt und erlebbar macht. Letztlich machen auch die beiden Gebäude rechts und links nichts anderes, nur dass sie sich der Mittel, der Konventionen und des Lebensgefühls einer anderen Zeit bedienen.