Gottfried Semper sieht den Begriff der Tektonik als die "Kunst des Zusammenfügens starrer [...] Teile zu einem sich unverrückbaren System". Die Dichtkunst verwendet Tektonik im Sinne eines regelrechten Aufbauens einer Dichtung, deren Teile sich standhaft zu einem Ganzen fügen. Erst die Geologie löst diese starren Strukturen und beginnt wörtlich an diesem Begriff zu zerren und drücken, ihn zu dehnen und zu quetschen und schließlich zu verformen. Aber auch diese scheinbar unaufhaltsamen Kräfte erstarren in unserem Zeitgefühl zu einer nicht trennbaren Einheit, zu etwas Monolithischem. Diese Verbindung von Schichten und Fügen zu jenem unverrückbaren System findet seine Vollendung in der integralen Bauweise.